Effizienz im Lager: Vom Wareneingang bis zur Auslieferung
Text aus dem Interview mit Eugen Pichler, veröffentlicht in 24 WIKU TECHNOLOGIE – Mittwoch, 3. Dezember 2025.

Ein Lager ist wie ein großes Orchester: viele Bewegungen, viele Beteiligte – und alles muss im Takt laufen. Doch mit immer mehr Produkten, steigenden Retouren und kürzeren Lieferzeiten wird es für Unternehmen schwieriger, den Überblick zu behalten. Wer hier noch mit Zetteln, handgeschriebenen Listen oder voneinander getrennten Systemen arbeitet, gerät schnell aus dem Rhythmus.
Doch hierfür gibt es praktische Lösungen: mobile Geräte und ein modernes ERP-System, also eine integrierte Software, mit der Unternehmen ihre wichtigsten Geschäftsprozesse zentral steuern und verwalten. Damit kommt Ordnung ins Durcheinander, und die Lagerlogistik wird nicht nur schneller, sondern auch deutlich entspannter. Wie das geht, erklärt Eugen Pichler, Vertriebsberater der Infominds AG.
Wo konkret können Lagermitarbeiter ein ERP-System einsetzen?
ERP bewährt sich schon beim Wareneingang. Statt Kartons zu öffnen und später im Büro alle Daten abzutippen, genügt es, direkt beim Entladen den Barcode der jeweiligen Ware zu scannen. Ein Knopfdruck – und die Daten landen sofort im ERP. Das System schlägt zudem passende Stellplätze vor. Dadurch müssen die Mitarbeiter nicht mehr suchen, und die Fehlerquote sinkt automatisch. Nach der Qualitätskontrolle wird die Ware per mobilem Gerät in den endgültigen Lagerplatz umgebucht. Das ERP aktualisiert gleichzeitig alle Bestände – und Einkauf, Verkauf oder Disposition sehen in Echtzeit, was tatsächlich verfügbar ist. Wichtig ist dabei ein sauberes Barcode-Management: Weitere Barcodes können direkt am Artikel erfasst und im ERP hinterlegt werden. Das verhindert spätere Fehlscans oder doppelte Datenbestände.
Verlieren die Mitarbeiter dann nicht den Überblick, wenn alles digital abläuft, sie aber Ware im Lager suchen müssen?
Eine berechtigte Frage, denn wer schon einmal im Lager etwas gesucht hat, weiß: Die eigentliche Arbeit ist oft der Weg dorthin. Aber genau hier ist ERP wieder gefragt. Es erstellt digitale Ladelisten und sendet sie direkt auf mobile Geräte der Mitarbeiter, die dann quasi mit einem Navi die optimale Route zum Ziel finden. Das spart wiederum Zeit und verringert Fehler. Jede abgearbeitete Position wird sofort verbucht, Lieferscheine oder Rechnungen können automatisch vorbereitet werden.
Was passiert, wenn Ware innerhalb des Unternehmens verlagert wird?
Auch interne Bewegungen – etwa zwischen zwei Depots – lassen sich mobil direkt im Lager erfassen. Das ERP dokumentiert alles automatisch und aktualisiert Bestände ohne Verzögerung. Die Folge: keine Anrufe mehr ins Büro, kein Papierstapel als vermeintliches Nachschlagewerk. Da alle Daten direkt aus dem ERP kommen, sind sie immer korrekt und vollständig – eine wichtige Grundlage für gute Entscheidungen.
Bei der jährlichen Inventur liegen oft die Nerven blank. Wie soll das mit ERP leichter gehen?
Stimmt. Das Stichwort Inventur löst oft Bauchweh aus. Doch die mobile Datenerfassung macht den Prozess überraschend unkompliziert. Die Mitarbeiter scannen Artikel direkt am Stellplatz, Mengen werden vor Ort erfasst und automatisch mit dem ERP abgeglichen. Während das mobile Gerät für schnelle Erfassung sorgt, übernimmt das ERP die Kontrolle, die Bewertung und die Freigabe. Das Ergebnis ist ein sauberer, revisionssicherer Prozess – und ein deutlich entspanntes Inventurteam.
„Da alle Daten direkt aus dem ERP kommen, sind sie immer korrekt und vollständig – eine wichtige Grundlage für gute Entscheidungen.“
Eugen Pichler, Infominds